In den Räumen des Heimatmuseums Bisingen: Die Ausstellung "Mut zur Erinnerung - Mut zur Verantwortung". Sie dokumentiert durch Texte, Fotos und Objekte die Geschichte des Konzentrationslagers und des Ölschieferwerks in Bisingen.
Die Ausstellung hat folgende Unterthemen
- Bisingen in den 30er Jahren
- Das Unternehmen "Wüste" und "Wüste"-Werk 2 in Bisingen
- Alltag in Lager und Ölschieferwerk
- Häftlingstransporte
- Exhumierung des Massengrabes und Anlage des KZ-Friedhofs
- Nachkriegsprozesse
- Kontakte zu Überlebenden des KZ Bisingen
Ein Geschichtslehrpfad führt über den Bahnhof, an dem die Häftlingstransporte ankamen, zum ehemaligen Lagergelände, zu den Überresten des ehemaligen Ölschieferwerks und zu der Abbaukante des Ölschiefers. Der Weg zu den einzelnen Stationen ist ausgeschildert. Tafeln informieren über die Geschichte des jeweiligen Standorts. Der Lehrpfad kann von jeder Station aus und jederzeit auch ohne Anmeldung begangen werden. Ein Info-Blatt über den Wegverlauf liegt im Rathaus Bisingen und im Heimatmuseum aus.
Der 1947 eingeweihte KZ-Friedhof, eine weitere Station des Geschichtslehrpfades, befindet sich unweit der Ausfahrt Bisingen von der B 27. Der Friedhof ist mit Pkw und Bus von der Straße Bisingen-Grosselfingen aus erreichbar, der Weg ist ausgeschildert, ein Parkplatz ist vorhanden.
Was ist das Besondere an Bisingen
Das Konzentrationslager in Bisingen, ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof im Elsass, war Teil des Unternehmen "Wüste". In den Ölschieferwerken dieses Projekts sollte aus dem am Westrand der Schwäbischen Alb vorkommenden Gestein Öl gewonnen werden um den für den Fortgang des Krieges so dringend benötigten Treibstoff zu gewinnen – ein irrwitziges Unterfangen. Das Bisinger KZ lag "vor der Haustür" der Dorfbevölkerung. In der Endphase des Krieges gab es keine strikte Abgrenzung zwischen KZ und Ort mehr, Lager und Häftlinge waren für alle Dorfbewohner sichtbar. Auch gab es Kontakte zwischen den Verantwortlichen des KZ und der einheimischen Bevölkerung.
Über ein Drittel der Häftlinge, die in fünf Transporten aus großen Konzentrationslagern nach Bisingen deportiert wurden, kamen durch die katastrophalen Verhältnisse im Lager und im Ölschieferwerk ums Leben: Vernichtung durch Arbeit.