Ab 1625 waren die Schenken von Stauffenberg Eigentümer des Lautlinger Schlosses, das Mitte des 19. Jahrhunderts durch ein schlichtes Landhaus ersetzt wurde. Die alte Gesamtanlage ist denkmalgeschützt und gehört heute zu Albstadt.
Bekannt wurde die Familie durch das missglückte Attentat von Claus von Stauffenberg auf Hitler.
Vater Alfred war Oberhofmarschall des letzten württembergischen Königs ins Stuttgart, und die Mutter, Gräfin Caroline geb. Gräfin Üxküll-Gyllenband, war Hofdame.
Claus‘ ältere Brüder, Berthold und Alexander, geb. 1905, waren Zwillinge. Die Familie verbrachte viel Zeit in Lautlingen – ab 1928 wohnten die Eltern ganz hier; die drei Brüder verbrachten als Kinder und Jugendliche hier oft die Ferien.
Im Sommer/Herbst 1943 erholte Claus sich von den schweren Verwundungen, die er Anfang April 1943 in Tunesien erlitten hatte. Während dieser Zeit entwickelten die Brüder Claus und Berthold die sogenannten „Lautlinger Leitsätze“ als Entwurf eines idealen Staatsgebildes.
Unter der Obhut von Gräfin Caroline von Stauffenberg, Mutter der drei Brüder und „Mutter des Dorfes“, war die Familie im Sommer 1944 in den Ferien versammelt. Nach dem Attentat am 20. Juli 1944 wurden die Familienmitglieder hier nach und nach von der Gestapo zur Sippenhaft abholt: Claus‘ Witwe, Gräfin Caroline (Vater Alfred war 1936 verstorben) und weitere Angehörige, schließlich sogar die Kinder.
Als bei Kriegsende (1945) die Sieger einmarschierten, flüchteten die Frauen und Kinder des Dorfes allesamt zu Gräfin Caroline ins Schloss, so dass das ganze Haus von Speicher bis Keller belegt war. In der folgenden Zeit versammelte auch die Familie sich wieder bei der „Großmama“ (Gräfin Caroline).
Es ist gut nachzuvollziehen – auch zwischen den Instrumenten der Musikhistorischen Sammlung Jehle – wie die Räume damals verteilt waren.
Die Bevölkerung hatte zu ihren Grafen immer ein achtungsvolles und herzliches Verhältnis. Die Grafen sind dem Ort bis heute verbunden geblieben.