In Schwerpunktartikeln beschäftigen sich Gerhard Lempp und Hanne Grunert mit den Tätern der KZ-Lager Schörzingen und Bisingen.
Jeanette Toussaint beschreibt den Werdegang zweier überzeugter Nationalsozialisten aus Rottweil.
Volker Mall und Harald Roth recherchierten die Schicksale von 17 jüdischen Männern, die 1941 aus Deutschland ins Konzentrationslager Jungfernhof bei Riga verschleppt wurden und schließlich im November 1944 ins KZ Hailfingen/Tailfingen gebracht wurden.
Gerhard Lempp, der Vorsitzende der Initiative Eckerwald bei Rottweil, beschreibt in seinem Artikel das grausame und sadistische Verhalten des SS-Rottenführer Herbert Oehler und des Funktionshäftling Walter Telschow gegenüber den Häftlingen im Lager Schörzingen.
Das KZ Schörzingen, ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof im Elsass, hatte die Aufgabe, die Baustelle für das Ölschieferwerk „Wüste 10“ bei Zepfenhahn täglich mit 500 Häftlingen zu versorgen. Die Belegung des Lagers Schrözingen erreichte im November 1944 die Höchstzahl von 1079 Häftlingen. An den Arbeits- und Lebensbedingungen und am täglichen Terror im Lager starben in Schörzingen 549 Häftlinge.
Hanne Grunert stellt den Werdegang des SS-Untersturmbannführers Eugen Wurth dar, der Ende des Zweiten Weltkrieges der ranghöchste SS-Führer und übergeordneter Leiter alle „Wüste-Lager“ war. Bezeichnend ist, dass Eugen Wurth bei Verhören nach Kriegsende von den Zuständen in den Lagern nichts gewusst haben will. Er habe an keiner Exekution teilgenommen. Von Folterungen in den Lagern habe er nichts mitbekommen. In mehreren Prozessen wurde gegen Wurth verhandelt. Im abschließenden Prozess vor dem Schwurgericht in Hechingen im Jahre 1965/66 wurde er schließlich freigesprochen. Hanne Grunert hat ihren Beitrag über Eugen Wurth überschrieben: „Ein Täter ohne Taten?“
Jeanette Toussaint, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gedenkstätte Ravensbrück, beschreibt in ihrem Artikel den Werdegang zweier überzeugter Nationalsozialisten, die wesentlich am Aufbau der NSDAP in Rottweil beteiligt waren – das Gastwirtsehepaar Paul und Sofie Heussler. Paul Heussler, SS-Obersturmführer, wird schließlich Mitglied der SS-Wachmannschaft des KZ Ravensbrück und ab Sommer 1944 Leiter des KZ-Lagers Barth – ein Außenlager von Ravensbrück. Am Ende des Zweiten Weltkriegs verliert sich seine Spur. Er ist verschollen.
Volker Mall und Harald Roth haben die Schicksale von 17 jüdischen Männern recherchiert, die 1941 aus Deutschland ins Konzentrationslager Jungfernhof bei Riga verschleppt wurden und schließlich im November 1944 ins KZ Hailfingen/Tailfingen gebracht wurden, um dort den Nachtflughafen für die Luftwaffe zu bauen. Die meisten von ihnen überlebten Hailfingen/Tailfingen nicht.
Das neue 24-seitige Heft der Gedenkstätten-Rundschau wird ergänzt durch verschiedene Buchvorstellungen, einen Bericht über die Geschichte der Erinnerung auf dem KZ-Friedhof in Bisingen und einen ausführlichen Veranstaltungskalender, der bis in den Herbst 2012 die Aktivitäten der Gedenkstätten vorstellt.
Die Rundschau kann über die Gedenkstätten, den Buchhandel oder direkt beim Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb, email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erworben werden.