Ehemalige Synagoge. An die zerstörte Synagoge in der Gartenstrasse 33 erinnert heute ein Denkmal am Synagogenplatz und u.a. ein Teilstück eines schmiedeeisernen Zauns. Die Synagoge wurde 1882 erbaut und war innen und zunächst auch außen mit orientalischem Dekor versehen. Auf dem Grundstück steht heute ein Wohnhaus. Daneben wurde 1998 das Denkmal errichtet.
Häuser, die früher von jüdischen Familie bewohnt wurden. Hinzu kommen ehemalige Geschäfte, die von den jüdischen Besitzern aufgegeben oder „arisiert“ wurden. Ein geplanter Geschichtspfad durch die Innenstadt soll unter anderem sichtbar machen, wo jüdische Familie gelebt haben und in welchen Häusern Geschäfte mit jüdischen Inhabern angesiedelt waren. Friedhof. An der B 28 in Richtung Reutlingen (Ausfahrt Wankheim) liegt links am Waldrand der 1845 gegründete jüdische Friedhof Wankheim, der die frühere Landgemeinde Wankheim und danach die jüdische Gemeinde Tübingen-Reutlingen verband.
Was ist das Besondere an Tübingen?
In der Universitätsstadt lebten rund 100 jüdische Bürger. Die Textilkaufleute, Bankiers, Rechtsanwälte und Verleger gaben mit ihren innovativen -Ideen der Geschäftswelt und der Öffentlichkeit wichtige Impulse.
Tübingen war nach 1900 zunehmend antisemitisch eingestellt, v. a. an der Universität. 1930 war Tübingen bereits eine Hochburg des Nationalsozialismus, die Ausgrenzung der Tübinger Juden vollzog sich 1933 schlagartig. Rund 80 Menschen konnten rechtzeitig ins Ausland fliehen, 22 wurden deportiert und nur zwei überlebten die Todeslager.