Im Zentrum des zweiten Bandes der Werkausgabe von Fritz Frank steht seine Beschreibung des Zusammenlebens von Christen und Juden in Horb am Neckar im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Sein sensibler Text „Verschollene Heimat“ schildert das kleinstädtische Leben, die bäuerliche Nachbarschaft, das Nebeneinander, Miteinander und zuweilen auch Gegeneinander von Christen und Juden, die damals in Horb Tür an Tür lebten.
Das Buch ist eine Pflichtlektüre für jeden, der sich für die jüngere Geschichte von Horb am Neckar und für die Geschichte jüdischer Familien am Oberen Neckar interessiert.
Fritz Frank ist 1886 in Horb geboren und aufgewachsen. Seine Eltern Hugo und Sophie Frank bauten ein repräsentative Haus im Zentrum der Neckarstadt. Dort führten sie ein Textilgeschäft, das von den Horber Bürgerinnen und Bürgern sehr geschätzt wurde. 1899 verzog die Familie in die Landeshauptstadt Stuttgart. Nach dem Abitur studierte Fritz Frank Medizin und war während des Ersten Weltkrieg Sanitätsoffizier im deutschen Heer.
Er heiratete die aus Russland stammende Juristin Raissa Itin und ließ sich 1919 als Arzt im südhessischen Heppenheim – in der Nachbarschaft von Martin Buber – nieder.
Von 1930 bis 1935 war er Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Heppenheim. 1935 musste er mit seiner Familie aus NS-Deutschland fliehen.
Mit seiner Heimatstadt Horb und der Region am Oberen Neckar fühlte er sich immer eng verbunden.
Neben dem Text „Verschollen Heimat“ über Horb enthält der zweite Band der Werkausgabe von Fritz Frank Schilderungen der russischen Familie seiner Schwiegereltern, eine Erzählung über Ludwig Frank, den späteren SPD-Reichstagsabgeordneten aus Nonnenweier in Baden und im Anhang eine ausführliche, reich bebilderte Darstellung der Familie Frank, die ihre Wurzeln in Nordstetten hatte.
Der erste Band der Werkausgabe von Fritz Frank enthält sein Kriegstagebuch aus dem Ersten Weltkrieg.
Beide Bände sind in gleicher Ausstattung erschienen:
Jeweils über 200 Seiten, fadengeheftet, fester Einband, Lesebändchen.
Sie können für 16,00 Euro im Buchhandel oder über den Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen bezogen werden.