„Judenfeindschaft und antijüdische Generalverdachte waren bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts fester Bestandteil christlicher Theologie und kirchlichen Handelns.
Sie sind immer noch nicht vollständig überwun- den. Im christlich geprägten Kulturkreis hatte die feindliche Haltung des Christentums gegenüber dem Judentum Folgewirkungen auf Politik, Kultur und Gesellschaft. Deshalb haben politischer Antisemitismus und christlicher Judenhass viele Gemeinsamkeiten.“ Das schreibt der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in seinem Geleitwort zur neuen Wanderausstellung im Museum Jüdischer Betsaal Horb.
Auf 29 Tafeln dokumentiert die Ausstellung die Muster christlichen Judenhasses und ihre Fortwirkung bis in die Gegenwart. Der Bogen spannt sich vom Mittelalter bis zum rassistischen Antisemitismus in Europa. Die Texttafeln sind reich bebildert mit Kunstwerken aus Kirchen und Museen, an denen die Absurdität der Hassphantasien und die Grausamkeit der Verfolgung und Auslöschung ganzer jüdischer Gemeinden deutlich wird.
Es ist unsere Aufgabe heute, den ursprünglichen Hass zu erkennen und zu überwinden und im Dialog der Religionen einen Weg der Geschwisterlichkeit zu gehen.
Vom 15. März bis zum 27. Juli 2025
Museum Jüdischer Betsaal Horb
Fürstabt-Gerbert-Str. 2
Geöffnet: Sa. und So. von 14 bis 17 Uhr.
Eintritt frei.
Für Gruppen sind besondere Besuchszeiten möglich.
Vereinbarung unter: 0 74 51 / 62 06 89