Angebote für Erwachsene
Sie können als Einzelpersonen oder in einer Gruppe nach Haigerloch kommen. Wir heißen Sie herzlich willkommen.
Wir unterstützen Sie bei Ihren Exkursionen in das frühere jüdische Wohnviertel „Haag“ und in die ehemalige Synagoge Haigerlochs mit der Dauerausstellung „Spurensicherung: Jüdisches Leben in Hohenzollern“.
Gehen Sie selbst auf Spurensuche im ehemals jüdischen Wohnviertel „Haag“. Ein Ortsplan und weitere Informationen auf dem zentralen Platz vor der früheren Synagoge (1783) führt Sie zu den wichtigen Gebäuden und Plätzen dieses in Deutschland einmaligen Ensembles: Frühere Synagoge und Badhaus, Schul- und Rabbinatsgebäude, Gasthaus Rose und der nahe gelegene, zweite jüdische Friedhof (1803).
Oder wir begleiten Sie, Ihre Gruppe und Gäste – Ihre Fragen sind uns wichtig.
Wenn Sie als Gruppe kommen, erleichtert uns eine frühzeitige Anmeldung mit Terminangabe, vorgesehener Besuchsdauer und Gruppengröße die Vorbereitung und hilft Ihnen bei der Planung des Besuchs.
Eintrittspreise zur Dauerausstellung: 2,50 Euro. Kinder und Jugendliche frei.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
www.synagoge-haigerloch.de
Angebot für Grundschulkinder ab Klasse 3
Die hier vorgestellten Arbeitsblätter richten sich hauptsächlich an Grundschulkinder der dritten und vierten Klasse. Sie können aber auch als Einstieg für ältere Schülerinnen und Schüler und Jugendliche benutzt werden, sich mit dem Judentum und dem Zusammenleben von unterschiedlichen Religionen zu beschäftigen.
Die Erkundung der Synagoge
Die Synagoge liegt im Zentrum des ehemaligen jüdischen Wohnviertels Haag und ist dort das bedeutendste Gebäude.
Arbeitsblatt 1 soll Kindern helfen, die Synagoge kennenzulernen und dort auf Spurensuche zu gehen. Das Arbeitsblatt geht davon aus, dass sich eine Schülergruppe vor dem Besuch in Haigerloch mit verschiedenen Unterthemen zum Gesamtthema Judentum beschäftigt hat. Nach diesen Unterthemen wird im Arbeitsblatt gefragt. Der Unterrichtsstoff kann so spielerisch in der Synagoge mit eigenen Entdeckungen gefestigt und ergänzt werden.
Die Erkundung der Mikwe
Das ehemalige Ritualbad ist in einem gesonderten Gebäude neben der Synagoge zu finden. Kinder können das Gebäude der Mikwe von außen und innen kennenlernen. Im Gebäude ist eine Informationstafel angebracht, die die Aufgabe und Funktionsweise der Mikwe erklärt. Dazu sind Reste des ehemaligen Tauchbades zu sehen.
Die Erkundung der Mikwe soll dazu anregen, sich mit der Bedeutung von Wasser in verschiedenen Religionen zu beschäftigen. Dadurch kann religiöse Toleranz und gegenseitige Achtung gefördert werden.
Arbeitsblatt 2 führt die Kinder bei ihrer Erkundung der Mikwe.
Die Erkundung des jüdischen Friedhofs
Der jüdische Friedhof ist wenige Meter von der Synagoge entfernt gut zu Fuß zu erreichen. Kinder können herausfinden, wie sich Friedhöfe verschiedener Religionen unterscheiden und welche Gemeinsamkeiten sie aufweisen.
Arbeitsblatt 3 zeigt auf Fotos einzelnen Details von Grabsteinen, zu denen die passenden Grabsteine auf dem Friedhof gesucht werden sollen. Die verschiedenen Symbole, die auf den Fotos zu sehen sind, stehen für verschiedene Themen im Judentum, mit denen sich die Kinder so spielerisch beschäftigen können.
Angebot für Grundschulkinder ab Klasse 2
Für den kompetenzorientierten und fächerübergreifenden Unterricht in der Grundschule haben die Horber Lehrerin Luisa Eidel und die Tübinger Kunstpädagogin Hilleke Hüttenmeister für den Besuch auf dem jüdischen Friedhof in Haigerloch ein Begleitheft für Kinder entwickelt. Textgrundlage ist ein Lied, das am Sederabend in jüdischen Familien gesungen wird und auf kindgerechte Weise die jüdische Religion vorstellt.
Bei ihrem Besuch auf dem jüdischen Friedhof lösen die Kinder abwechslungsreiche und handlungsorientierte Aufgaben aus dem Begleitheft. Sie können sich dabei selbstständig auf dem Friedhof bewegen und die vielen geheimnisvollen Schriftzeichen und Verzierungen entdecken. Der Text liefert ihnen altersgerechte Erklärungen und vermittelt erste Eindrücke von Leben, Brauchtum und Religion jüdischer Menschen. Für die weitere Umsetzung im Unterricht sammeln die Kinder mit Hilfe der Frottagetechnik Symbole, Ornamente oder hebräische Buchstaben. So können zum Beispiel Collagen mit den Spuren des Friedhofes entstehen.
Das Begleitheft bietet vielfältige Möglichkeiten, den Besuch auf dem jüdischen Friedhof mit Grundschulkindern vor- und nachzubereiten.
Frau Eidel und Frau Hüttenmeister sind gerne bereit, Lehrerinnen und Lehrer, die einen Besuch auf dem jüdischen Friedhof in Haigerloch vorbereiten wollen, zu beraten.
Das Begleitheft für Kinder kann über den Gesprächskreis Ehemalige Synagoge Haigerloch bezogen werden. Einzelhefte 4,– Euro, Klassensätze ab 10 Hefte, 3,– Euro pro Heft.
Bei einem Besuch mit Ihrer Grundschulklasse begleiten wir Sie gerne auf dem jüdischen Friedhof.
Beratung für dieses Grundschulprojekt
Luisa Eidel
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Hilleke Hüttenmeister
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Was Sie von uns erwarten können
Gerne heißen wir Schulklassen und Gruppen, einzelne Schülerinnen und Schüler, Jugendliche, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte willkommen.
Wir unterstützen Sie bei Ihren Exkursionen nach Haigerloch in das frühere jüdische Wohnviertel „Haag“ und in die ehemalige Synagoge Haigerlochs mit der Dauerausstellung „Spurensicherung: Jüdisches Leben in Hohenzollern“ durch
- begleitete Rundgänge, bei denen wir auf Ihre Fragestellungen, Themen eingehen
- das Angebot von thematischen Gruppenarbeiten
- die Bereitstellung von Literatur und Materialien für Referate, Hausarbeiten, GFS
- die Bereitstellung von Material (kleine Handbibliothek, Stühle etc.) und Präsentationstechnik (Beamer, Notebook) für Ihre Gruppenarbeit
- die Vermittlung von Kontakten zu jüdischen Familien, die aus Haigerloch stammen, in den USA, Israel und anderen Ländern.
Was wir von Ihnen erwarten
Eine möglichst frühzeitige Anmeldung (Termin, zeitlicher Umfang, Schülerzahl u.a.) erleichtert uns und Ihnen die Vorbereitung und Planung.
Zu eventuellen Kosten treffen wir eine individuelle Absprache mit Ihnen.
Neben den hier abrufbaren Arbeitsblättern finden Sie auch auf dem Landesbildungsserver Materialien zu Haigerloch:
Geschichte der jüdischen Gemeinde Haigerloch
1095
Erste urkundliche Erwähnung von Haigerloch.
1346
Erste Erwähnung von Juden in Haigerloch.
1534
Ältester Schutzbrief für die Ansiedlung von Juden.
1595
Erwähnung einer „Judenschul“.
1780
Zuweisung des „Haags“ als Wohnviertel.
1783
Einweihung der Synagoge.
1803
Anlegung des jüdischen Friedhofs im „Haag“.
1804
Einrichtung des Rabbinats (bestand bis 1894).
1823
Eröffnung der jüdischen Volksschule.
1844
Bau des Schul- und Rabbinatsgebäudes.
1845
Bau der Mikwe.
1849
Rechtliche Gleichstellung der Juden.
1876
Verlegung der jüdischen Schule in das Schulhaus (bis 1938).
1938
Reichspogromnacht: Zerstörung des Synagogeninnenraums, Inhaftierungen.
1939
Aufhebung der jüdischen Volksschule durch die Behörden.
1941
Beginn der Deportationen, Enteignung der jüdischen Familien.
1942
Letzte Deportation.
1945
Elf Überlebende der Konzentrationslager kehren kurz nach Haigerloch zurück.
1952
Umbau des Synagogengebäudes zum Kino; Abriss der „Judenmetzig“.
1968
Umbau des Synagogengebäudes zum Lebensmittelmarkt.
1999
Kauf des Synagogengebäudes (Gesprächskreis Ehemalige Synagoge und Stadt Haigerloch).
2003
Eröffnung des Begegnungszentrums „Ehemalige Synagoge Haigerloch“.
2004
Eröffnung der Dauerausstellung „Spurensicherung: Jüdisches Leben in Hohenzollern“ durch das Haus der Geschichte Baden Württemberg.
Was ist in Haigerloch zu sehen?
Das ehemals jüdische Wohnviertel „Haag“. Ein Ortsplan und weitere Informationen auf dem zentralen Platz vor der früheren Synagoge (1783) führen sie zu den wichtigen Gebäuden und Plätzen: Frühere Synagoge und Badhaus, Schul- und Rabbinatsgebäude, Gasthaus Rose und der nahe gelegene, zweite Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde (angelegt 1803).
Die Dauerausstellung “Spurensicherung: Jüdisches Leben in Hohenzollern“ zeigt in der ehemaligen Synagoge einmalige Zeugnisse. Exponate, die von jüdischen Familien und Institutionen zur Verfügung gestellt werden, Dokumente und Filme laden ein, den Alltag, die Kultur und das religiöse Leben der früheren jüdischen Gemeinden Haigerloch, Hechingen und Dettensee kennen zu lernen.
Was ist das besondere an Haigerloch
Haigerloch war über 6 Jahrhunderte, bis zur Vertreibung und Ermordung vieler Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus, Heimat für jüdische Familien und eine jüdische Gemeinde.
Das Ensemble von ehemaligen Wohnhäusern jüdischer Familie, mit Synagoge, Mikwe und Friedhof auf einer Fläche von wenigen 100 Metern in der Abmessung ist einmalig in Deutschland.
Das besondere Ausstellungskonzept der Dauerausstellung unterscheidet sich wesentlich von anderen Gedenkstätten und regt in starkem Maße zur eigenen Spurensuche vor Ort – nicht nur in der Ausstellung – an.