• Schon 1920, lange vor der Nazizeit, hatten die deutschen Burschenschaften insgesamt offiziell beschlossen, keine Juden mehr anzunehmen.

    Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden, in: Jüdische Allgemeine, 1. März 2012

  • Leider ist es eine typisch deutsche Eigenschaft, den Gehorsam schlechthin für eine Tugend zu halten. Wir brauchen die Zivilcourage, "Nein" zu sagen.

    Fritz Bauer, hessischer Generalstaatsanwalt, Ankläger im Auschwitz-Prozess

  • Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.

    Heinrich Heine

  • Die Hölle entspringt aus uns Menschen: Wenn wir Fremde und Gedrückte allein lassen, wenn wir den Nachteil fliehen, wenn wir um jeden Preis den Vorteil für uns nehmen.

    Siegfried Haas, Inschrift am Sockel des Mahnmals im Eckerwald

  • Die Menschenwürde ist migrationspolitisch nicht zu relativieren.

    Bundesverfassungsgericht, Urteil vom 18. Juli 2012

  • Niemand soll wegen seiner Anschauungen, selbst religiöser Art, belangt werden, solange deren Äußerung nicht die durch das Gesetz begründete öffentliche Ordnung stört.

    Artikel 10, Erklärung der Menschen und Bürgerrechte von 1789 in Frankreich

  • Menschen, die nicht denken, sind wie Schlafwandler.

    Hanna Arendt

  • Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.

    Artikel 1 der Allgemeinen Deklaration der Menschenrechte der Vereinten Nationen, 1948.

  • Wenn dein Feind hungert, gib ihm Brot zu essen.

    Hebräische Bibel, Sprüche 25, 21.

  • Sprich niemals: Wenn ich Muße habe, dann will ich lernen, denn wer weiß, ob du jemals Muße findest.

    Sprüche der Väter

  • Das lügnerische Asylbewerberleistungsgesetz ist verfassungswidrig. Es muss überarbeitet werden. Es muss Flüchtlinge wie Menschen behandeln.

    Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung, 19. Juli 2012

  • Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden.

    Fritz Bauer, hessischer Generalstaatsanwalt, Ankläger im Auschwitz-Prozess

  • Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.

    Benjamin Franklin

  • Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

    Tora, Levitikus 19, 18.

  • Zum Wesen eines Rechtsstaats gehört, dass geltende Gesetze stets für alle gelten.

    Prälat a.D. Martin Klumpp in: Kontext, 4. März 2012.

  • Die Freiheit der Meinung setzt voraus, dass man eine hat.

    Heinrich Heine

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Wir freuen uns über jeden Besuch des Denkmals Synagogenplatz. Sie können den Lern- und Gedenkort selber erkunden.
Wir bieten auch Führungen am Synagogenplatz und zu Wirkungsstätten der Tübinger Juden in der Innenstadt an.

Wenn Sie Interesse an einer Führung bzw. Fragen haben, wenden Sie sich an die Geschichtswerkstatt Tübingen (siehe Infokasten).
Um eine Führung planen zu können, sind wir für eine rechtzeitige Anmeldung mit Angaben über Ihren möglichen Zeitrahmen und Ihre Teilnehmerzahl dankbar.

Zur Vor- und Nachbereitung eines Besuchs des Denkmals Synagogenplatz empfehlen wir Ihnen verschiedenen Veröffentlichung über Tübingen (siehe auch unter Veröffentlichungen Tübingen).

Der Schlüssel zum jüdischen Friedhof Wankheim ist bei der Gemeindeverwaltung Kusterdingen-Wankheim 07071-33183 erhältlich.

Die folgenden drei Arbeitsblätter stellen das Denkmal Synagogenplatz in den Mittelpunkt.
Sie fordern Schülerinnen und Schüler auf, diesen Lern- und Gedenkort zu erkunden und die dort vorhandenen Informationen zu studieren und gemeinsam zu diskutieren.
Um die Aufgabenstellungen auf den Arbeitsblättern bearbeiten zu können, ist ein Besuch des Lern- und Gedenkortes Synagogenplatz notwendig. Hilfreich ist natürlich, wenn sich Schülerinnen und Schüler zusätzlich anhand von Literatur (siehe Veröffentlichungen zu Tübingen) mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde beschäftigen.

Erkundung 1: Entwicklung der jüdischen Gemeinde und jüdischen Lebens in Tübingen

SynagogeSchon im frühen 14. Jahrhundert wohnten Juden in Tübingen. Nachdem sie im 15. Jahrhundert aus Tübingen vertrieben worden waren, siedelten sich erst im späten 18. Jahrhundert wieder einige jüdische Menschen in Wankheim an. Der jüdische Friedhof in Wankheim erinnert heute noch an jene Zeit.
Um 1870 zogen dann viele jüdische Familien nach Tübingen und errichteten dort 1882 eine Synagoge als Zentrum der jüdischen Gemeinde.

Arbeitsblatt 1 gibt die Möglichkeit, sich mit der Geschichte der Juden in Tübingen im 14. und 15. Jahrhundert zu beschäftigen.
Der Schwerpunkt der Aufgabenstellung besteht jedoch darin, sich in die Lebensverhältnisse der jüdischen Familien im 19. Jahrhundert hineinzudenken.

Erkundung 2: Die Zerstörung der jüdischen Gemeinde

Brennende SynagogeAm 25. Dezember 1932 feierte die jüdische Gemeinde in Tübingen anlässlich des 50jährigen Jubiläums ihrer Synagoge ein großes Fest.
Doch nur wenige Wochen später änderte sich alles grundlegend: Mit dem 30. Januar 1933, der Machtübernahme durch Adolf Hitler und die Nationalsozialisten begann die Bedrohung und Vernichtung der Gemeinde.

Arbeitsblatt 2 beschäftigt sich mit der Ausgrenzung der jüdischen Familien aus dem städtischen Leben. Es fragt nach der Schicksal der 137 Gemeindemitglieder, die die jüdische Gemeinde 1932 noch zählte. Mit den Informationstexten am Synagogenplatz kann erarbeitet werden, was am 9. November 1938 in Tübingen geschah.

Erkundung 3: Ortsgeschichte nach 1945

BrunnenWie wurde nach 1945 mit der Erinnerung an die jüdische Gemeinde umgegangen?

Arbeitsblatt 3 stellt Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, die verschiedenen Stationen der Erinnerung nach 1945 zu erarbeiten. Außerdem wird dazu aufgefordert, sich mit der Konzeption des Lern- und Gedenkortes auseinanderzusetzen.