Für die Überlebenschancen der Häftlinge war es mitentscheidend, wie die Lagerkommandanten ihre Funktion ausübten.
An den Kommandoführern Herbert Oehler und Erwin Dold kann dies gezeigt werden.
Der 39-jährige Herbert Oehler führte das Lager Schörzingen vom Frühjahr 1944 bis Kriegsende mit großer Brutalität. Zusammen mit dem deutschen Lagerältesten Walter Günther Telschow peinigte und quälte er Häftlinge.
Der 25-jährige Erwin Dold war zuerst Kommandoführer im Lager Haslach und kam im Februar 1945 in gleicher Funktion ins Lager Dautmergen. Nach übereinstimmenden Aussagen von Häftlingen versuchte er die schlimmsten Zustände im Lager abzumildern.
Dadurch konnten Häftlinge die letzten Wochen bis Kriegsende überleben. Dold wurde 1947 im Kriegsverbrecherprozess in Rastatt freigesprochen.
Arbeitsblatt 2 gibt Lebensabrisse der beiden Kommandoführer. In Selbstzeugnissen und in Beschreibungen von Häftlingen werden die unterschiedlichen Charaktere deutlich.
Das Arbeitsblatt zeigt Schülerinnen und Schülern Handlungsalternativen, die auch im NS-Terrorsystem für jeden einzelnen bestanden. Mut zur Zivilcourage und persönliches Eintreten für demokratische Verhältnisse heute können diskutiert werden.