Die Bedingungen im Lager Bisingen waren menschenunwürdig und unerträglich. Die Häftlinge hatten keine warme Kleidung und keine Decken, um sich Nachts gegen die Kälte zu schützen. Man musste in Stockbetten mit bis zu vier Lagen schlafen, ohne Kissen, ohne Bettzeug. Die Nahrungsversorgung war völlig unzureichend. Dies alles zusammen mit den hygienischen Verhältnissen und der Schwerstarbeit führte zu einer allgemeinen Schwächung der Gefangenen. Viele erkrankten und starben. Misshandlungen durch die Wachleute waren an der Tagesordnung.
Arbeitsblatt 4 dokumentiert die Lebensumstände der Häftlinge mit Zeitzeugenaussagen. Ein Wachmann und mehrere Häftlinge schildern den Alltag im Lager Bisingen. Beim Lesen der Berichte wird deutlich, dass es fast nicht möglich ist, sich in die verzweifelte Situa-tion der Häftlinge zu versetzen.
Die Fragen des Arbeitsblattes sollen helfen, sich dem Alltag der Häftlinge anzunähern.
Arbeitsblatt 5 stellt Aufzeichnungen Überlebender, Aussagen ehemaliger Häftlinge bei den Nachkriegsprozessen und Interviews, die oft im Auftrag von Archiven geführt wurden, in kurzen Ausschnitten vor. Schülerinnen uns Schüler sollen aus diesen Schlaglichtern versuchen, die Zustände im KZ Bisingen zu rekonstruieren.
Außerdem sollen sie sich damit beschäftigen, welche Bedeutung der Erinnerung von Zeitzeugen zukommt und sich mit der Problematik auseinandersetzen, dass Zeitzeugenaussagen und Forschungsergebnisse von Historikern nicht immer deckungsgleich sind.